35 Minuten reichten nicht

TSV Wieblingen – TSV Steinsfurt 32:35

Gegen den ehemaligen Landesligisten aus Steinsfurt musste Wieblingen auf die beiden etatmäßigen Torleute Thorsten Richter und Basti Rautenberg (beide krankheitsbedingt) verzichten. Für die beiden hatte sich Manuel Rehberger bereit erklärt zwischen den Pfosten auszuhelfen. Dafür konnten die beiden Trainer wieder auf Michael Hofmann zurückgreifen, der nach seiner Handverletzung wieder einsatzfähig war.

Beide Mannschaften mussten und wollten die Partie unbedingt für sich entscheiden. Steinsfurt, um an den  beiden führenden Teams der Tabelle dranzubleiben, und Wieblingen, um nicht in den Abstiegskampf zu rutschen.

Dementsprechend motiviert gingen die Gastgeber auch von Anfang an zu Werke. Mit einer guten Abwehrleistung und schnellem Spiel nach vorne konnte sich der TSV Stück für Stück von den Gästen absetzen und zeigte dabei  sehenswerten Konterhandball. Daniel Rautenberg und Stephan Gutfleisch trafen immer wieder aus dem Rückraum oder bedienten Tobi Müller am Kreis. Mitte der ersten Halbzeit hatte es die Mannschaft geschafft sich unter dem Jubel der zahlreichen Wieblinger Fans auf fünf Tore abzusetzen. Nichts deutete zu diesem Zeitpunkt darauf hin, dass sich die Gäste aus dem Sinsheimer Vorort noch zurück in die Partie kämpfen könnten. Eine berechtigte rote Karte gegen einen Steinsfurter Spieler nach einer Aktion gegen Christian Dörr während eines Gegenstoßes schwächte die Gäste weiter: Sie hatten nun nur noch zwei Feldspieler auf der Bank. Trotzdem konnten sich die Gäste gegen Ende der ersten Halbzeit etwas herankämpfen, so dass mit vier Toren Vorsprung für Wieblingen die Seiten getauscht wurden.

Mit der Startaufstellung kamen die Gastgeber zurück aufs Spielfeld und waren gewillt, die zwei Punkte im Sportzentrum West zu halten. Danach sah es zunächst auch aus. Wieblingen setzte sich auf fünf Tore ab, und die meisten Beobachter dachten, dass der TSV das Spiel jetzt endgültig für sich entscheiden würde. Doch immer öfter konnten sich die nie aufsteckenden Gäste im Angriff durchsetzen und nutzten die zunehmenden Schwächen in der Wieblinger Abwehr gnadenlos aus. Zudem vergab der in der ersten Halbzeit so sichere Angriff reihenweise beste Torchancen, darunter vier Siebenmeter. Bis zur 45. Minute konnte die Mannschaft um Christian Dörr, an diesem Tag bester Spieler auf Wieblinger Seite, einen knappen Vorsprung halten. Allerdings wackelte die Abwehr immer mehr und stabilisierte sich auch nicht durch die Umstellung auf eine offensivere 5:1- und später 4:2-Variante. Der Kampf in der Defensive gegen die robusten Gäste wurde auf den zentralen Positionen von keinem Spieler richtig angenommen. So spazierte Steinsfurt wie das heiße Messer durch die Butter. Auch personelle Wechsel konnten daran nichts ändern. So schaffte es Steinsfurt, sich ab der 50. Minute immer wieder auf zwei bis drei Tore abzusetzen. Gelang es gegen Sandhausen und Meckesheim noch, die Spiele in ähnlichen Situationen zu drehen, ließ Steinsfurt das an diesem Abend nicht zu und gewann am Ende verdient aufgrund einer kämpferisch starken Leistung mit 35:32.

Bleibt nach dem Spiel die ernüchternde Erkenntnis, dass man wieder Einiges richtig gemacht hat, aber am Ende aufgrund einer desolaten Abwehleistung in den letzten 20 Minuten das Nachsehen hatte. Jetzt stehen dem TSV schwierige Wochen bevor, in denen es darum gehen wird, sich aus der Abstiegszone zu kämpfen und solche Leistungen wie in der ersten Hälfte über ein ganzes Spiel abzurufen.

Für den TSV Wieblingen spielten und trafen:
Tor: Manuel Rehberger
Feld: Stephan Gutfleisch (3), Thomas Dörr (8/3), Christian Dörr (5), Sven Fischer, Antonio Madeo (2), Daniel Beyer (n.e.), Lukas Würtele, Daniel Zach, Michael Hofmann (4), Christof Neureither (2), Dennis Nold (4), Lucas Gartner (n.e.), Tobi Müller (2), Daniel Rautenberg (3)

Für den TSV Steinsfurt spielten und trafen:
Tor: Lucas Maulbetsch, Reinhard Hörn
Feld: Zdeno Gajarsky (3), Stephan Ludwig (2/2), Sebastian Maaß (6), Tobias Münkel (1), Bastian Reineck (5), Tobias Reineck (10/6), Christoph Maaß (5), Manuel Reinhardt (1), Daniel Becker (2)

Steffen Hahn
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