Damen verlieren auch in Eberbach

Katastrophale Leistung der 1. Damen in Eberbach

SGH Waldbrunn/Eberbach – TSV Wieblingen I 28:16 (14:6)

Bereits vor 2 Wochen reiste die 1. Damenmannschaft des TSV Wieblingen zum Tabellenzweiten nach Eberbach. Das Hinspiel im November ging deutlich mit 9:29 verloren, die Wieblingerinnen steckten damals in der größten Offensivkrise der laufenden Saison. Entsprechend waren auch im Rückspiel die Rollen klar verteilt. Trotzdem wollte Wieblingen mit einer guten Leistung überzeugen – schließlich war in der Rückrunde ein steter Aufwärtstrend der Mannschaft um Trainer Christian Dörr zu verzeichnen. Doch bereits der Auftakt ging gründlich daneben. Die Damen des TSV verschliefen den Beginn der Partie komplett, Trainer Christian Dörr sah sich schon in der 8. Minute zum Nehmen einer Auszeit gezwungen und nach einer Viertelstunde lag Wieblingen bereits mit 10:1 hinten. Nun nahm auch der Trainer der Gastgeber eine Auszeit, was in diesem Fall aber wohl eher als Belohnung seiner Mannschaft anzusehen war. Probleme bereitete den Wieblingerinnen vor allem die durchsetzungsstarke Kreisläuferin der Odenwälder, die – kam sie nicht direkt zum Erfolg – ihrer Mannschaft in der Regel die zweite Chance über einen 7-Meter sichern konnte. Insgesamt acht Mal kam es zum direkten Duell zwischen einer Eberbacher Feldspielerin und den Torfrauen des TSV, Carolin Kerber und Stefanie Gerstner; sieben Mal konnte es Eberbach für sich entscheiden. Ein ganz anderes Bild war auf der anderen Seite zu beobachten: Zwar spielte auch Wieblingen häufig über Stefanie Dücker am Kreis, was diese in vier direkte Tore umsetzen konnte. Von den fünf 7-Metern für den TSV landeten aber nur zwei im Netz der Gastmannschaft aus Eberbach. Wenig verwunderlich also der Halbzeitstand von 14:6 für den Gastgeber.
In der Halbzeitpause war das Spiel eigentlich schon verloren, entsprechend die Stimmung in der Kabine. Trotzdem der Appell von Mannschaftskapitänin Andrea Sander, sich nicht kampflos geschlagen zu geben und noch einmal anzugreifen – selbst wenn es nur noch um Ergebniskosmetik ginge. Und Grund zur Zuversicht gab es: Nach der schweren Verletzung von Elif Dogan etwa 5 Minuten vor der Pause, ging tatsächlich ein Ruck durch die Mannschaft des TSV und es gelang der 1. Damen einige schnelle und schön heraus gespielte Tore zu erzielen und das Spiel kurzzeitig ausgeglichen zu gestalten. Nach der Pause unmittelbar daran anzuknüpfen, jedoch, war, was den Wieblingerinnen nicht gelang. Zwar bemühte sich das Team streckenweise, doch stand unterm Strich nur wenig zählbares: Natürlich wurde zu oft zu früh abgeschlossen, es wurden wieder einmal Großchancen vergeben, aber fairerweise muss man auch erwähnen, dass sich ein Spiel nur schwerlich gewinnen, geschweige denn attraktiv gestalten lässt, wenn vor dem Spieltag jeder – ohne Ausnahme – sein Glück auf Reisen geschickt hatte. Insgesamt dürften die Wieblingerinnen um die 10-12 Würfe entweder an den (Innen-)Pfosten oder an die Latte gesetzt haben, gleichmäßig über alle Akteure in den Reihen des TSV verteilt. Den Willen und die Einsatzbereitschaft, aus so einem verkorksten Spieltag trotzdem noch das Beste zu machen und über sich hinaus zu wachsen, ist mit Sicherheit eines der Hauptprobleme dieser Mannschaft. Unabhängig von der für die nächste Saison anvisierten Liga ist dies in Zukunft in den Griff zu kriegen, möchte man sich Spaß und Erfolg am Spiel bewahren bzw. zurück erkämpfen. Der Endstand von 28:16 wird dabei eher zur Nebensache.
Für den TSV spielten:
Tor: Carolin Kerber, Stefanie Gerstner.
Feld: Elif Dogan, Andrea Sander (5/1), Madeleine Münch, Tanja Fischer (2/1), Veronika Jahndel (2), Jessica Frohnert (1), Stefanie Dücker (4), Mareike Zach (1), Janika Laier (1).
Veronika Jahndel
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