Unglückliche Heimniederlage der „Ersten“ im Verfolgerduell

TSV Wieblingen – TSG Dossenheim 24:25 (10:10)

Das Verfolgerduell der 1. Kreisliga Heidelberg fand zwischen dem TSV Wieblingen und der TSG Dossenheim im Sportzentrum West statt. Das Spiel wurde vor einer stattlichen Zuschauerkulisse durch das erfahrene Schiedsrichtergespann Böhler/Plenz geleitet.

Beiden Mannschaften merkte man schon vor Spielbeginn die sehr hohe Bedeutung des Spiels an. Schon das Aufwärmen wurde auf beiden Seiten sehr konzentriert und fokussiert absolviert. Dossenheim konnte in diesem wichtigen Spiel auch wieder auf seinen Spielmacher Nicolai Elfner zurückgreifen, der TSV musste auf seinen Spielertrainer Norman Zutavern verletzungsbedingt verzichten. Dass viel auf dem Spiel stand, merkte man dann auch beiden Mannschaften zu Beginn des Spiels an. Die Abwehrreihen und die Torhüter Lawand und Elfner dominierten zunächst die Partie. Entsprechend stand es nach zwölf gespielten Minuten erst 3:3. Die komplette erste Hälfte schenkten sich beide Mannschaften nichts, wobei das Spiel zwar entsprechend der Bedeutung auf beiden Seiten hart, aber nicht unfair geführt wurde. Der TSV musste sich dennoch in der ersten Hälfte des öfteren im Unterzahlspiel beweisen. Die Mannschaft konnte das aber mit Willen, Einsatz und einem wieder überragend haltenden Salem Lawand im Gehäuse des TSV kompensieren. Die Gäste aus Dossenheim konnten diesen Vorteil nicht ausnutzen. Selbst nach der Roten Karte gegen Abwehrchef Marcel Kremser kam die TSV-Mannschaft nicht aus dem Tritt und konnte das Spiel weiter offen halten. Die Führung wechselte ständig hin und her und mit dem Halbzeitpfiff konnte Lukas Gaa einen Siebenmeter zum 10:10 verwandeln. Obwohl der TSV in der ersten Hälfte bereits zehn Minuten in Unterzahl spielen musste – die Gäste aus Dossenheim hatten in der ersten Halbzeit keine Zeitstrafe bekommen – war der TSV auf Augenhöhe.

Nun galt es in der zweiten Hälfte, die gleiche Leidenschaft den gleichen Kampf und den gleichen Willen wie in der ersten Hälfte aufs Feld zu bringen. Einen Blackout wie im Spitzenspiel vergangene Woche gegen Wiesloch sollte es nicht geben. Im Gegenteil, der TSV konnte sogar immer wieder zwei Tore vorlegen. Bis zum 17:15 war die Heimsieben immer zwei Toren vorne, ehe die Gäste beim 17:17 erstmals wieder ausgleichen konnte. Die Wieblinger ließen sich diesmal aber nicht so einfach aus dem Spiel bringen und konnten mit einem Doppelschlag wieder auf 19:17 davonziehen. Auch beim 20:18 konnte der Zwei-Tore-Vorsprung noch gehalten werden. Das lange Unterzahlspiel und auch das Fehlen des Abwehrchefs kostete den TSV indes viel Kraft. Entsprechend ging die Konzentration im Angriffsspiel verloren und die Spieler verwickelten sich immer mehr in Einzelaktionen. Die Gäste nutzen dies aus und konnten beim 20:20 wieder ausgleichen, kurze Zeit später sogar mit 21:22 in Führung gehen. Aber auch jetzt gaben sich die Wieblinger Spieler noch nicht geschlagen. Beim 23:22 eroberten sie sogar die Führung zurück. Beiden Mannschaften merkte man dabei in der Schlussphase an, um was es bei diesem Spiel ging. Sehr nervös und hektisch agierten beide Seiten, wobei sich die junge Dossenheimer Mannschaft cleverer anstellte.

In dieser Phase war eine klar bessere Spielanlage der Gäste zu sehen, die dann auch noch das Quäntchen Glück auf ihrer Seite hatte. Ein Wurf von Markus Müller, der an diesem Tag sein bestes Spiel in dieser Saison für den TSV machte, ging ins Tor – doch die Schiedsrichter hatten leider etwas zu früh gepfiffen und auf Freiwurf für den TSV entschieden. Markus Müller nahm sich dann nochmal ein Herz und hämmerte einen Wurf aus dem Rückraum an die Latte. Der Abpraller landete direkt in den Armen eines Dossenheimer Spielers, der direkt zum Konter startete und die erneute Führung für die Gäste erzielen konnte. Der TSV hatte dann noch genug Zeit wenigstens noch den, an diesem Abend bestimmt auch verdienten, Ausgleich zu erzielen. Doch leider konnte der Angriff nicht erfolgreich abgeschlossen werden und die Dossenheimer kamen gut 40 Sekunden vor Spielende in Ballbesitz. Gästetrainer Masica nahm dann bei 59:26 gespielten Minuten seine Auszeit, um seine Mannschaft auf die letzten Sekunden einzustellen und den Sieg zu sichern. Der TSV versuchte es nochmal mit einer offensiveren Abwehr. Die Dossenheimer konnten clever immer weiter die Uhr herunterspielen. Die TSV Spieler wurden immer offensiver um nochmal an den Ball zu kommen. Daraus ergab sich dann am Kreis eine große Lücke welche Nils Zach ausnutzte, der zehn Sekunden vor Spielende den entscheidenden Treffer zum 23:25 markierte. Der Treffer des TSV mit der Schlusssirene war nur noch für die Statistik.

Wieder saßen die Spieler des TSV konsterniert auf dem Hallenboden oder der Bank. Der Mannschaft kann man aber keinen Vorwurf machen. Sie hat alles gegeben und alles versucht, aber das nötige Glück, das man in einem solchen Spiel auch mal braucht, war ihr nicht gegönnt. Ein tolles Spiel vor einer schönen Zuschauerkulisse fand also in Dossenheim einen glücklicheren, aber nicht unverdienten Sieger. Auch wenn die ersten beiden Plätze nun außer Reichweite sind, gilt es für die Mannschaft, an diese Leistung anzuknüpfen und zumindest den dritten Platz zu festigen. Hierfür steht kommendes Wochenende bereits das nächste schwere Spiel an. Unsere Mannschaft muss hier zum nächsten „Derby“ auf die andere Neckarseite zum TSV Handschuhsheim. Anpfiff ist hier kommenden Sonntag um 18:30 Uhr im Sportzentrum Nord.

Für den TSV spielten:
Tor: Salem Lawand, Manuel Rehberger
Feld: Marcel Kremser, Markus Müller (5), Philipp Wolf, Tobias Müller (2), Paul Geier (1), Sebastian Schank (1), Patrick Theiß (4), Lukas Gaa (5/1), Stephan Gutfleisch (2), Dominique Stillfried (3), Daniel Zach (2)
Trainer: Norman Zutavern

TSG Dossenheim:
Tor: Dominic Elfner, Christof Unholz
Feld: Gregor Harder, Max Hildenbeutel (6), Lukas Jünger (1), Sven Hasberg, Simon Heinicke (4), Nicolai Elfner (3), Tillmann Engler (6), Yannik Engel, Nils Zach (3), Paul Dinter (2)
Trainer: Peter Masica

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