Damen 1: Blamage in Wilhelmsfeld – 2. Platz in Gefahr

SC Wilhelmsfeld – TSV Wieblingen 19:17 (8:8)

Nach dem phänomenalen Sieg gegen Kirchheim und einer verdienten zweiwöchigen Spielpause reisten die Damen des TSV zu ihrem vorletzten Auswärtsspiel der Saison nach Wilhelmsfeld. In der Hinrunde wurde Wilhelmsfeld souverän mit 32:20 geschlagen, doch man nahm sich vor, den Gegner nicht zu unterschätzen und auf die eigene Leistung zu bauen. Auswärts taten sich die TSV’lerinnen insbesondere in der Rückrunde bislang schwer und das extrem kleine Spielfeld in Wilhelmsfeld versprach schon vor Anpfiff Probleme zu bereiten. Trotzdem wollte Trainer Christian Dörr ein schnelles Spiel abliefern und selbstbewusst mit einer offensiven 5-1-Deckung mit Tanja Fischer auf der Mitte beginnen. Andrea Sander blieb krankheitsbedingt zunächst auf der Bank und Janika Laier bekam heute den Vorzug vor Veronika Jahndel auf der rechten Außenposition.

Der jeweils erste Angriff beider Mannschaften blieb ohne Torerfolg, doch die Damen des SC Wilhelmsfeld konnten sich schnell mit 3:1 in Führung bringen und ihren Vorsprung bis zur Mitte der ersten Halbzeit auf 3 Tore zum 6:3 ausbauen. Wieblingen schaute zu. In der Abwehr wurden die einlaufenden Außen nicht oder nur inkonsequent gedeckt und so schaffte es Wilhelmsfeld sich ein ums andere Mal eine Überzahlsituation auf den Halbpositionen zu erarbeiten. Die Damen vom TSV versuchten zwar, den Ball schnell nach vorne zu tragen, doch machten sie sich durch viele technische Fehler im Kurzpassspiel selbst das Leben schwer. Große Probleme bereitete außerdem die gegnerische Abwehr, die von Beginn an  Maike Schorb im linken Rückraum in Manndeckung nahm. Eine Situation, in der eigentlich Platz sein müsste für Eins-gegen-Eins Aktionen vom Rest der Mannschaft. Michelle Kößler stellte in dieser Phase geschickt die Sperre für den Wieblinger Rückraum, doch wusste dieser weder den Ball im Tor zu platzieren, noch ihn an die frei stehende Kreisläuferin abzulegen. Christian Dörr nahm bereits vor Ablauf der 15. Minute eine Auszeit. Wirklich besser wurde das Spiel trotz der mahnenden Worte des Trainers nicht, wenngleich Wieblingen kurz vor Ende der Halbzeit zum Stand von 7:7 ausgleichen konnte. In dieser Spielphase, die Wieblingen trotz zweier Zeitstrafen in den eigenen Reihen teilweise in Überzahl bestreiten konnte, schaffte es der Rückraum mehr Druck aufzubauen und sich gute Wurfmöglichkeiten herauszuarbeiten. Glücklos blieb leider weiterhin Madeleine Münch, die sich an diesem Tag über eine schlechte Trefferquote ärgern musste. Den Mut verlor sie trotzdem nicht und kam kurz vor Ende der ersten Halbzeit endlich zum Torerfolg. Mit jeweils 3 Verwarnungen und 3 Zeitstrafen gingen die Mannschaften beim Stand von 8:8 in die Kabine.

Frustriert, aber nicht unentschlossen, wollten es die Damen des TSV in der 2. Spielhälfte besser machen. Bei Madeleine Münch schien der Knoten geplatzt und in der Abwehr hatte man die Wilhelmsfelder zuletzt besser im Griff gehabt. Doch so richtig ins Spiel kam heute keiner mehr, vielleicht auch wegen der vielen Verletzungspausen, die dem Spiel einen Rhythmus aufzwangen, der eher an American Football denn an Handball erinnerte. Zwar konnte der TSV zu Beginn der zweiten Hälfte zum ersten Mal in Führung gehen und diese gleich zu einem 2-Tore-Vorsprung ausbauen, doch drehten die Damen aus Wilhelmsfeld den Spieß schnell wieder um und gingen eine Viertelstunde vor Schluss sogar mit 4 Toren in Führung. In einem Spiel, in dem die Außen blass blieben und ihre Schnelligkeit in der kurzen Halle nicht ausspielen konnten, in einem Spiel, in dem es der Rückraum nicht Verstand, ausreichend Druck aufzubauen und den Ball schnell und sicher weiterzulegen, lief den Wieblingerinnen die Zeit davon. Veronika Jahndel nahm nun die erfolgreichste Werferin der SC Wilhelmsfeld, Verena Schubert (6 Feldtore), in Manndeckung – doch das reichte nicht: Trainer Christian Dörr stellte für die letzten Minuten auf eine offensive 1-1-Deckung um. Im Gegensatz zu vorangegangen Spielen klappte die Zuordnung in dieser ungewohnten Abwehrformation relativ gut, doch fehlte mal wieder die taktische Cleverness, den Gegner aus einem möglichst schlechten Winkel werfen zu lassen um so schnell in Ballbesitz und hoffentlich auch zum Torerfolg zu kommen. Zwar kam der TSV noch bis auf ein Tor zum Stand von 18:17 heran, doch durch unnötige Fouls blieben die Wilhelmsfelderinnen in Ballbesitz und konnten ihren nie ernsthaft gefährdeten Sieg zum Endstand von 19:17 über die Zeit retten.

Für den TSV spielten und trafen:
Tor: Carolin Kerber, Sandra Lauerwald.
Feld: Andrea Sander (7/6), Ramona Embach (1), Veronika Jahndel (1), Michelle Kößler, Madeleine Münch (2), Natascha Hess (1), Tanja Fischer, Maike Schorb (5), Janika Laier, Nadja Meßner.

 

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